Du erkennst, dass du ein Bretone bist, wenn…
- für dich die Aperitifzeit offiziell morgens um elf beginnt und ab dann alles erlaubt ist.
- du, um Selbstmord zu begehen, in einer überfüllten Bar im tiefsten Finstere herausschreist, dass du aus Paris kommst.
- du den Ton eines Dudelsacks besser erträgst als andere.
- dir das Datum 1532 etwas sagt, und zwar nichts Gutes.
- du weißt, dass das Bretonische kein Dialekt ist, sondern eine Sprache, die 1500 Jahre älter und weiser ist als das Französische.
- du seit deiner Geburt Gummistiefel besitzt.
- du Wasser nur brauchst, um Kartoffeln zu waschen.
- du dich zwischen Hénaff und Foie gras zum Aperitif nicht entscheiden wüsstest.Du ausschließlich trockenen Cidre trinkst und den milden den Normannen überlässt.
- du noch im Schlaf fehlerfrei Angaben darüber machen kannst, wie viel mehr Regen es in südlichen Regionen Frankreichs gibt als in der Bretagne.: in Biarritz beispielsweise 1450 Millimeter im Jahr, in Nizza 769, in Rennes dagegen lediglich 694 Millimeter.
- du die drei entscheidenden bretonischen Wörter kennst: bara = Brot, gwin = Wein, bizh = Küsschen.
- du weißt, was ein „chemin des lapins“ ist: die Straße, die man nach dem nächtlichen Kneipenbesuch nimmt, an der nie Polizeikontrollen stehen.
aus „Bretonisches Leuchten: Kommisar Dupins sechster Fall“ von Jean-Luc Bannalec bzw. Jörg Bong