Jean-Luc Banalec lässt im Schlusskapitel des zehnten Buches über Kommissar Dupin – Bretonische Idyllle – Nolwenn über die Eigenschaften eines “wahren” Bretonen referieren.
Ein wahrer Bretone? Eine wahre Bretonin?
Nicht durch Geburt, Glaube oder Herkunft wird man ein wahrer Bretone, es geht nicht um Blut und all diesen Unsinn. Nein, es verhält sich viel einfacher und viel schwieriger zugleich:
In Anlehnung an Nolvenns Rede im Schlusskapitel des zehnten Falles von Kommissar Dupin.
Bretone zu sein, ist eine Frage der Einstellung, der Haltung und der Philosophie gegenüber dem Leben, der Welt, den Menschen und allen Mitgeschöpfen.
Selbstredend existiert keine offizielle Liste dieser Eigenschaften, die man Punkt für Punkt abhaken könnte, aber ein paar der Anforderungen an einen wahren Bretonen kann man schon nennen:
– Eine blühende Fantasie, gepaart mit pragmatischem Realismus und Entschiedenheit in der wirklichen Welt
– Erbarmungslose Sturheit, mit Momenten des Mürrischseins und der Bärbeißigkeit
– Unbeugsamer Freiheitsdrang, rebellisches Naturell, prinzipielle Widerständigkeit und damit unüberwindbare Probleme mit Autoritäten
– Die ausgeprägte Liebe zu Essen und Trinken, einhergehend mit einer instinktiven Abneigung gegen Wasser
– Maßloses Schwärmen von der Bretagne sowie das Bewusstsein, dass sie der Anfang und das Ende aller Dinge ist
-Die prinzipielle psychische und physische Unfähigkeit, Regen wahrzunehmen
– Die unerschöpfliche bretonische Erzähllust und die Liebe zur keltischen Musik
– Radikale Offenheit und Toleranz, jeder darf so eigensinnig sein, wie er will
– Die respektvolle Anerkennung der Anderswelt, das Wissen, dass es ungleich mehr zwischen Himmel und Erde gibt als das, was unser Verstand zu fassen vermag
– Eine außerordentlich ausgeprägte Liebe zum Leben, die eben weil sie umfassend ist, immer um die Gegenwart von Ankou, dem Tod, weiß.
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